München. Schlafaugen beim Mazda MX-5, Scheinwerfer wie Spiegeleier beim Porsche 996, eine ganze Leuchtbatterie unter Glas beim Citroen-Maserati SM, „Aquarium“-Leuchten beim Mercedes W 124, dann ein „Vieraugen-Gesicht“ beim Nachfolgemodell, Bumerang-Optik beim Opel Zafira, ovales Styling beim Golf IV. Dass Scheinwerfer und Rückleuchten schon immer das Design eines Autos zumindest beeinflusst haben, steht außer Zweifel.
Zu einem wirklich integralen Bestandteil des Autos aber werden sie erst heute. „Ohne Scheinwerfer könnte man heute nicht einmal mehr ein Designmodell aus Ton aufbauen, wie das früher noch üblich war“, sagt Wolfgang Huhn, bei Audi Entwicklungsleiter Licht/Sicht. Damals hat die Designabteilung die äußere Kontur festgelegt, das Innenleben der Scheinwerfer war hinter einem geriffelten Deckglas, der sogenannten Streuscheibe, verborgen.
Schon bald folgten klare Deckgläser aus Polycarbonat. Sie wurden aufgrund ihrer Besonderheit sogar prominent in den Verkaufsprospekten der betreffenden Autos erwähnt. Das Fahrzeugdesign selbst beeinflussten Klarglasscheinwerfer allerdings nicht. Doch gewährten sie, wie bereits zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts vor Erfindung der Streuscheibe, erneut Einblick ins Innere der Lichtquelle.
„Heute stehen wir vor dem nächsten Schritt“, sagt Porsche Designchef Michael Mauer, „neue Technologien ermöglichen vollkommen neuartige Formen, die somit die Front, aber auch das Heck eines Fahrzeuges nachhaltig und neuartig prägen werden.“ Ähnlich äußert sich sein Kollege Karim Habib, Leiter BMW Design Automobile: „ Die Gestaltung des Scheinwerfers wird nun noch stärker ein Formelement, mit dem Markenidentität geschaffen werden kann.“ BMW betont diese durch das typische Vieraugengesicht in der Front und die L-Leuchten am Heck.