Seit Jahren führt Lexus die Kundenzufriedenheitsstatistik von J.D. Power in Amerika an. 330.000 Autos wurden im vergangen Jahr in den USA verkauft. Weltweit waren es mehr als 677.000. Damit ist Lexus absatzstärker als Jaguar Land Rover. Doch an deutschen Kunden beißt sich Lexus die Zähne aus. Toyotas Edeltochter findet in der Heimat von Mercedes, BMW, Audi und Porsche wenig Zuspruch. Gerade mal 2456 Neuzulassungen waren es 2016 – zehn Jahre zuvor waren es noch doppelt so viele.
Die Gründe für den schleichenden Abstieg sind vielschichtig. Zum einen ist die Konkurrenz größer geworden. Zum anderen ist Lexus nicht im Flottengeschäft aktiv, bietet weder Kombi noch Diesel an. Und das Lexus-Design polarisiert.
Lexus-Käufer sind oftmals Individualisten, die sich bewusst vom Mainstream absetzen wollen. Im Business-Segment wird dann entweder zu Jaguar, Infiniti, Volvo oder eben Lexus gegriffen. Technisch grenzen sich die Japaner vor allem mit ihrem Hybridantrieb ab. „Über 90 Prozent unserer Kunden entscheiden sich für ihn“, sagt Heiko Twellmann, seit wenigen Monaten General Manager Lexus Deutschland.
Im restlichen Europa läuft das Geschäft besser. Hier konnte Lexus 2016 mehr als 74.000 Fahrzeuge ausliefern, ein Topwert in der fast 30-jährigen Geschichte der Marke. „2020 wollen wir die 100.000 schaffen“, so Twellmann. Dazu braucht es jedoch mehr Modelle, vor allem ein SUV im Kompaktsegment unterhalb des NX. 2019 soll es kommen.
Für diesen Sommer steht die Markteinführung des LC auf dem Programm. Aus Japan sickerte durch, dass es in zwei Jahren eine offene Version geben soll, hauptsächlich für die Klientel in Kalifornien gedacht. Den größten Aufschlag des Jahres wird Lexus im Dezember mit dem LS 500 machen. Die Luxuslimousine steht symbolisch für die Marke.
Mit dem LS 400 begann Lexus 1990 den Eintritt in den europäischen Markt. Schon damals wollte man der etablierten Konkurrenz zeigen, was japanische Ingenieure können. Sie machten den LS zur leisesten Limousine der Welt.
Auch der neue LS 500 strotzt vor technischen Highlights, sowohl was Fahrkomfort und Antrieb als auch was Annehmlichkeiten im Innenraum angeht. Selbst die Sitzflanke senkt sich beim Ein- und Aussteigen ab.