Lange wurden sie belächelt, doch nun lächelt keiner mehr. Der Kampf um die Marktanteile hat begonnen. Einheimische Autobauer haben auf der „Auto Shanghai“ 80 neue Modelle vorgestellt und an ihren Ständen 160 E-Modelle gezeigt. Und die Autos werden auch verkauft: Der Absatzanteil nimmt weiter zu und liegt nunmehr bei 45Prozent. Es soll einhundert Hersteller im Reich der Mitte geben, die durchaus Erfolg haben. Einhundert.
Vor allem im Massenmarkt sind die Chinesen angekommen (im Premiumsegment noch nicht). Neun der zehn meistverkauften SUVs werden von einheimischen Herstellern gebaut. Bei einem Volumen von mehr als 800.000 SUVs allein im vergangenen März weiß man um die Relevanz dieser Heimstärke. Es geht um Milliarden.
Daneben wird die Elektromobilität langsam Realität.Zwar fahren erst 1,8 Prozent aller verkauften neuen Autos elektrisch – aber in absoluten Zahlen klingt das anders: 2016 wurden mehr als 500.000 E-Exemplare abgesetzt. 2017 sollen es 800.000 sein. Geht das so weiter, werden im Jahr 2020 vier Millionen E-Autos verkauft und damit mehr als auf dem deutschen Markt insgesamt.
Die Deutschen sollten sich beeilen. Die Abhängigkeit ist enorm. Und wenn Peking einmal die Spielregeln ändert und die eigenen Hersteller bevorzugt, werden die Auswirkungen immens sein.Immer vorausgesetzt, das Wachstum bleibt robust. Zwar sind die Zeiten zweistelliger Raten vorbei, doch noch immer ist China die Goldgrube unter den Märkten. Aber: Bekommt das Land einen Husten, fängt sich die deutsche Autoindustrie gleich eine Lungenentzündung ein. Mindestens.
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