Leadec will deutlich zulegen

Der Industriedienstleister Leadec hat ehrgeizige Wachstumspläne. "Wir wollen den Umsatz bis 2022 auf rund 1,5 Milliarden Euro erhöhen", sagte Leadec-Chef Markus Glaser-Gallion der Automobilwoche. Dies wäre eine Steigerung um zwei Drittel. Der Zuwachs soll organisch erreicht werden, aber auch mit kleineren Zukäufen. Im Jahr 2017 hat Leadec rund 900 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet – acht Prozent mehr als im Vorjahr.

Leadec ist aus der Industrie­service-Sparte des Maschinenbauers Voith hervorgegangen. Diese wurde 2016 an den Finanz­investor Triton verkauft. Das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart bietet Dienstleistungen für die Automobil- und Zulieferindus­trie. Diese reichen von Werks­logistik bis hin zu Aufbau, Betrieb und Wartung ganzer Produktionsanlagen. Zu den Kunden zählen neben dem VW-Konzern auch Daimler, BMW, Ford und GM sowie Zulieferer wie Bosch und ZF.

Wachstum verspricht sich Leadec vom Ausbau des Geschäfts in den USA, Lateinamerika und China, aber auch von digitalen Geschäftsmodellen, wie sie etwa die vernetzte Fabrik ermöglicht. Dabei lasse der Investor Triton dem Unternehmen genügend Freiheiten, um in IT, Digitalisierung und Expertenwissen zu investieren, so Glaser-Gallion.

Allerdings sei es derzeit schwierig, genügend Fachkräfte zu finden. Im vergangenen Jahr hat Leadec rund 1400 Mitarbeiter eingestellt. Die Zahl der Beschäftigten weltweit soll bis 2022 von 18.000 auf rund 25.000 wachsen. Derzeit macht Leadec 80 bis 90Prozent des Umsatzes mit der Automobilindustrie. Dieser Anteil soll in den nächsten fünf Jahren auf 50 bis 60 Prozent sinken. Potenzial sieht Glaser-Gallion ­etwa in der Verpackungsindustrie. Die Aufträge werden dabei über Werkverträge abgewickelt, die in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik waren. Glaser-Gallion betont aber, dass man sich ­dabei an die jeweiligen Tarife halte. "Wir genießen in der Branche einen sehr guten Ruf."

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