Die digitale Revolution verändert nicht nur die Art, wie Autos gebaut, gesteuert und genutzt werden, sie bringt auch neue Spieler auf den Plan und verschiebt Machtverhältnisse. Google, Apple, Microsoft oder Uber denken nicht daran, sich Herstellern wie Mercedes, VW oder General Motors so unterzuordnen, wie es Continental & Co. tun. Deshalb verläuft ein tiefer Graben zwischen Stuttgart oder Wolfsburg und dem Silicon Valley.
Doch langsam lernen beide Seiten, dass die Verhältnisse für klare Fronten zu kompliziert sind. Weil jeder gegen jeden kämpft und trotzdem alle aufeinander angewiesen sind, nutzen Manager wie Daimler-Chef Dieter Zetsche den Begriff „Frenemy“, in dem Freund und Feind zusammenfinden. Auch im Silicon Valley gibt man sich plötzlich dialogbereit.
Denn die neuen Spieler mögen zwar den größeren Aktienwert haben, doch ihre Rolle in der PS-Branche ist alles andere als einfach. Auf der einen Seite sind sie Konkurrenten, weil sie selbst Autos bauen oder zumindest Mobilität anbieten wollen. Auf der anderen Seite sind sie Kunden, weil sie Software schreiben und die Hardware dafür bei den Herstellern kaufen.