Mitte Mai hat Mahle angekündigt, etwa 380 von insgesamt 4300 Jobs an den Stuttgarter Stand-orten zu streichen. Betroffen sind indirekte Bereiche wie die Verwaltung. Die Produktion bleibt zunächst verschont.
Der schwächelnde Markt in China, sinkende Marktanteile des Diesel und die weltweite Unsicherheit durch schwelende Handelskonflikte fordern den Anbieter von Motorkomponenten und Fahrzeugklimatisierung. Eine konkrete Prognose für 2019 will Mahle-Chef Jörg Stratmann nicht abgeben: "Zu viele Unsicherheiten prägen den Markt. Von einer Stabilisierung können wir im Moment nicht ausgehen." Eines ist für ihn jedoch klar: "2019 wird ein anspruchsvolles Jahr."
Noch stärker fällt der Einbruch beim Mittelständler Veritas aus. Bis Ende 2019 sollen etwa 360 der rund 1750 Arbeitsplätze abgebaut werden. Davon entfallen 70 Jobs beim Zulieferer im Bereich Fluid-, Thermo- und Dichtungsmanagement von Fahrzeugen auf den Zentralbereich und 290 auf die Produktion. Veritas will im laufenden Jahr einen Betrag in zweistelliger Millionenhöhe einsparen.
Bei der IG Metall Bayern, in deren Zuständigkeitsbereich unter anderem die Zulieferer Leoni und Schaeffler einen Stellenabbau angekündigt haben, rechnen die Betriebsräte in 58 Prozent der Firmen in der Automobil- und Zulieferindustrie mit einem Verlust von Arbeitsplätzen. Nur in acht Prozent der Unternehmen wird mit einem Anstieg gerechnet.
Die IG Metall Bayern sieht Schaeffler auf einem guten Weg in Richtung Elektromobilität. DasUnternehmen ausdem fränkischen Herzogenaurach habe die Arbeitnehmervertretung durch eine Zukunftsvereinbarung früh in seine Umbaupläne eingebunden.
Allerdings fordert die Gewerkschaft, "dass alle Standorte erhalten bleiben und auch die kleineren Betriebe von Schaeffler zukunftsfähig aufgestellt werden", sagte ein Sprecher der Automobilwoche. Schaeffler hatte im Frühjahr einen Abbau von 900 Stellen, davon 700 in Deutschland, angekündigt. Vorstandschef Klaus Rosenfeld hatte eine Sparrunde eingeläutet.
Zwar werden Unternehmen, die sich zur E-Mobilität hin ausrichten, auf lange Sicht besser abschneiden als andere, die diesen Trend verschlafen – doch die Rettung ist das noch nicht.