Stuttgart. Der Bestand der Oldtimer wächst, die Preise gehen beständig nach oben, die Mitgliederlisten der Clubs werden immer länger und die Zahl der Klassik-Veranstaltungen nimmt Jahr für Jahr zu. An der Schwelle einer neuen Ära mit Elektroantrieb und Autopilot steht die Historie offenbar höher im Kurs als je zuvor. Darauf haben längst auch die Fahrzeughersteller reagiert. Galt vielen die Sorge um die eigene Vergangenheit lange Jahre erst als lästige Pflichtübung und dann allenfalls als Instrument der Markenpflege, machen Mercedes, Porsche oder BMW heute gute Geschäfte mit der Geschichte. Sie führen ihre Classic-Sparten mittlerweile als einträgliche Profitcenter. Und während sie das Engagement und mit ihm die Geschäftsfelder kontinuierlich ausweiten, kommen nun auch vermehrt die Importeure hinzu.
Mercedes weitet sein Angebot gerade deutlich aus. Die Schwaben waren nicht nur die Ersten, die zunächst in Stuttgart und danach sogar in den USA eigene Classic-Center eingerichtet und vom Werk aus Restaurierungen angeboten hatten. Sie sind auch die Ersten, die nun im großen Stil in den Oldtimerhandel einsteigen. Im Museum in Stuttgart kann man die Autos nicht nur anschauen, sondern auch direkt kaufen: „All Time Stars“ heißt das Programm, das aktuell ein gutes Dutzend Klassiker vom 600er aus dem Jahr 1979 für 535.000 Euro bis zum 22.500 Euro teuren Smart Crossblade aus dem Jahr 2002 umfasst.