Peugeots Deutschland-Chef Steffen Raschig hätte guten Grund abzuheben – doch er bleibt bescheiden. „Wir wollen natürlich unseren klaren Wachstumskurs beibehalten“, sagt er lediglich und verweist auf „viele Ungewissheiten“. Offen sei insbesondere, inwieweit die von vielen Automarken ausgelobten Dieselprämien Vorzieheffekte auslösen. „Vielfach laufen die Dieselprämien aus. Deshalb könnte das zweite Halbjahr etwas zurückhaltender verlaufen als das starke erste Halbjahr“, sagt Raschig. Auch die Einführung des neuen Prüfzyklus WLTP im September könne zu Marktverschiebungen führen.
Im ersten Halbjahr legte Peugeot in Deutschland im Pkw-Geschäft um 13,1 Prozent auf 36.763 Einheiten zu. Bei Nutzfahrzeugen waren es neun Prozent. Insgesamt kam die Marke damit auf ein Plus von 12,6 Prozent, während der Markt nur um 2,9 Prozent zulegte.Raschig freut sich besonders, dass dabei immer mehr Fahrzeuge mit hohen Ausstattungslinien geordert werden. „Wir haben jetztbei allen Baureihen durchgängig die gehobene GT-Linie, die stark nachgefragt wird.“ Die beiden höchsten Ausstattungslinien machten inzwischen je nach Modell bis zu 50 Prozent der Bestellungen aus. Je höher die verkaufte Ausstattung, desto lukrativer das Geschäft für den französischen Autohersteller.
Das Fazit des Deutschland-Chefs von Peugeot ist eine Kampfansage an den Platzhirsch: „Wir stehen meines Erachtens Volkswagen in nichts nach. Weder bei Design und Technik, noch im Service.“
Raschig ist klar, dass der Verkaufserfolg nicht allein sein Verdienst ist: „Ich spreche unserem Handel ein Kompliment aus. Das Wachstum der letzten Monate kam wesentlich durch das Engagement unserer Partner zustande.“
Der Absatzanstieg ist umso erstaunlicher, als Peugeot in den ersten sechs Monaten keine Neuheiten zu bieten hatte und auch noch kein Hybrid- oder Elektromodell am Start hat. Die Flaute bei den Neuheiten bekämpfte die Marke mit einer Flut an Sondermodellen.