Das vernetzte Auto verspricht eine Revolution der Mobilität. Nahezu in Echtzeit werden Fahrzeuge miteinander, mit Ampeln und Wetterstationen, mit Sensoren in Tunneln und auf Brücken, mit ebenfalls vernetzten Fußgängern und Fahrradfahrern kommunizieren. Auch die Verbindung mit der heimischen Smart-Home-Welt ist keine ferne Vision mehr. Die Vorteile sind enorm: deutlich weniger Unfälle, weniger Staus, eine optimierte Navigation, das Wegfallen des Parksuchverkehrs, unzählige weitere Dienste. Ein Milliardenmarkt entsteht.
Dennoch hapert es mit der Umsetzung. Zwischen den vielen Beteiligten hat sich eine tiefe Kluft aufgetan. Diese trennt nicht nur Autohersteller und Tech-Konzerne, sondern ganze Kontinente. Es geht um den technischen Weg zur Vernetzung. Auf der einen Seite stehen Hersteller wie Volkswagen, Renault, Toyota, General Motors, Volvo und Hyundai: Sie setzen auf ein Wi-Fi-basiertes Netz und haben dazu schon 2002 die Interessenvereinigung "Car 2 Car Communication Consortium" (C2CCC) gegründet.
Auf der Gegenseite positionieren sich vor allem Premiumhersteller wie Daimler, BMW und Audi, aus naheliegenden Gründen aber auch Netztechnik-Ausrüster wie Huawei, Ericsson sowie Technologiekonzerne wie Intel, Nokia und Qualcomm. Sie gründeten 2016 die 5G-Lobbyvereinigung "5G Automotive Association" (5GAA), die inzwischen mehr als 130 Mitglieder zählt. Bis 2017 war sich die Autobranche noch weitgehend einig, dass Wi-Fi die praktikabelste Lösung für eine rasche und breite Vernetzung ist.