Jan Brecht tauscht drei Streifen gegen den Stern

Stuttgart. Wie wichtig Geschwindigkeit ist, hat Jan Brecht in den vergangenen Jahren auf allen Ebenen erlebt. Brecht hat seine Laufbahn 1997 bei Daimler begonnen und dort „die IT von der Pike auf gelernt“, erzählt er. 2009 wechselte er zu Adidas, wo er für die IT und die operative Logistik zuständig war. Und bei ­einem Sportartikelhersteller, der an die Welt­spitze will, geht es immer um Geschwindigkeit: Der Schnellere fährt den Sieg ein, auf der Tartanbahn ebenso wie bei der Vertragsverhandlung.

Diesen Sportsgeist trägt Brecht jetzt zurück nach Stuttgart, wo er seit acht Monaten als Daimlers IT-Leiter – neudeutsch: Chief Information Officer (CIO) – aktiv ist. Unter seiner Führung sollen die Schwaben agiler mit Daten umgehen, um näher am Geschehen sein zu können. Näher am Vertrieb durch optimierte Logistikprozesse. Näher am Kunden, den Brecht durch einen Perspektivwechsel stärker in Geschäftsmodelle einbeziehen möchte.

Dazu will Brecht, der in Karlsruhe, Paris und Southampton Elek­trotechnik studiert hat, Modelle entwickeln, die stärker die Rechenleistung der Kundengeräte nutzen. Die Arbeit macht dann nicht mehr die Konzern-IT. „Moovel beispielsweise kann derjenige nutzen, der ein Smartphone hat. Wir stellen die Möglichkeiten zur Verfügung, den komfortabelsten Weg über die App zu finden, aber die Rechenleistung findet auf dem Smartphone statt“, sagt Brecht.

Von Angeboten dieser Art brauche man mehr, sagt Brecht, der vor seiner Adidas-Zeit für Daimler als CIO in Nord- und Südamerika tätig war. Seine Strategie dazu steht, die Finanzierung ist geklärt (Automobilwoche 12/2016). Jetzt will der gebürtige Göttinger reisen und sein Team von 8000 ITlern weltweit besser kennenlernen. „Und ich will Stuttgart meinen Kindern zeigen. Endlich.“