Gemeinsam mit Land-Rover-Chefdesigner Gerry McGovern hat der Chef von Jaguar Land Rover (JLR), Thierry Bolloré, im Februar die reine Elektrifizierung ausgerufen. Als Kernelement der Reimagine-Strategie soll sie spätestens 2025 Früchte tragen. Was der Franzose noch nicht verriet, ist die exakte Stoßrichtung seiner E-Offensive.
Anders als sein Vorgänger Ralf Speth, der wie sein Mentor Wolfgang Reitzle bevorzugt auf den Spuren von BMW wandelte, forciert der als harter Hund bekannte Bolloré jedoch die Höherpositionierung von JLR. Seiner Meinung nach ist zwischen den klassischen Premium-Anbietern und der Luxuselite genug Platz für seine zwei neu aufgestellten Nobelmarken. Gleichzeitig hat Bolloré die Wachstumsfantasien der alten Garde kassiert. Statt eine Million Autos sollen künftig schon 400.000 Einheiten tiefschwarze Zahlen schreiben. Er schreckt vor Personalabbau nicht zurück. 2000 Mitarbeiter müssen kurzfristig gehen. Er will zudem Anlagen abstoßen (das Werk in Castle Bromwich steht auf der Kippe) und sucht sein Heil verstärkt in Partnerschaften. Eine Kooperation mit BMW bei Antrieb und Software ist der Anfang.