Die Trends Digitalisierung und Automatisierung haben auch im vergangenen Jahr den Halbleitermarkt für die Autoindustrie befeuert. Der Gesamtumsatz der Chiphersteller wuchs 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent auf 37,7 Milliarden Dollar. "Das Wachstum ist vor allem begünstigt durch die breite Einführung von Fahrerassistenzsystemen, die zunehmende Automatisierung, die Elektrifizierung des Fahrzeugantriebsstrangs und die Entwicklung der drahtlosen Konnektivität der Fahrzeuge", sagt Chris Webber, Experte für die Autoindustrie bei Strategy Analytics. Das amerikanische Analysehaus erstellt jährlich ein Ranking der weltweit umsatzstärksten Chiphersteller für die Autobranche.
Auf Basis des Umsatzes von 2018 tut sich darin im Vergleich zu 2017 nur wenig: NXP verteidigt die Führung, der Münchner Wettbewerber Infineon rückt aber deutlich näher. Noch in diesem Jahr, spätestens aber mit dem Umsatz von 2020, wird Infineon an NXP vorbeiziehen - sofern die Kartellwächter Infineons Übernahme des US-Konkurrenten Cypress zustimmen. Der daraus resultierende Zusatzumsatz brächte dem DAX-Konzern die globale Führung im Geschäft mit Autochips.
Der Branche steht weiteres Wachstum ins Haus. Da Zulieferer wie Renesas, NXP oder Bosch ihre Chipsätze für selbstfahrende Autos bislang nur in kleinen Stückzahlen für Test- und Forschungszwecke produzieren, gibt es für sie noch keine Skaleneffekte. Das soll sich ändern, etwa mit der ab 2021 erhofften Serienreife von Autobahnpiloten, also autonomem Fahren nach Level 3, sowie mit Robotaxis, die auf Level4 fahren. Mit dieser Entwicklung könnte auch wieder Bewegung ins Ranking kommen. Dann könnten Firmen, die sich aufs autonome Fahren spezialisieren, die Gunst der Stunde nutzen– wie Nvidia.
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