Nach der Übernahme von Qualcomm Halo durch die US-Firma WiTricity wird nun an der Integration der Systeme gearbeitet. Die Übernahme soll die Entwicklung von Plattformen für induktives Laden vereinheitlichen. Derzeit gibt es verschiedene Lösungen auf dem Markt.
Im Februar hatte WiTricity Teile von Qualcomm Incorporated und von Qualcomm Technologies gekauft. Damit besitzt WiTricity jetzt rund 1500 Patente zur kontaktlosen Energieübertragung.
Peter Wambsganß, Geschäftsführer für Business Development in Europa, erklärt, dass vor der Übernahme bei Herstellern und Zulieferern Unsicherheit geherrscht habe, ob sie Lizenzen beider Anbieter benötigen. „Mit dem Schritt der Qualcomm-Halo-Übernahme haben wir diese Unsicherheit aus dem Markt genommen“, sagte Wambsganß im Gespräch mit der Automobilwoche.
Der jahrelange Wettstreit um die beste Technologie hatte allen Beteiligten viel Kraft gekostet. „Das hat die Standardisierung insgesamt verlangsamt“, so Wambsganß.
Der Manager erwartet, dass nun 2022 oder 2023 die ersten Produkte in Fahrzeugen verbaut sein werden. Wichtig ist für ihn, dass es in den verschiedenen Weltregionen ähnliche Standards gibt. „Es ist jedem bewusst, dass hier nicht die gleichen Fehler gemacht werden dürfen wie beim konduktiven Laden.“
Noch aber ist die neue Technologie relativ teuer und wird voraussichtlich über die Premiumsegmente den Weg in den Markt finden. WiTricity bietet neben Lizenzen auch das Drive-11-Evaluation-System an, mit dem Kunden beispielsweise Demonstratoren aufbauen können. Zu den Kunden, die Lizenzen erworben haben, zählen Toyota und Honda sowie Delphi und Mahle.
Die WiTricity-Technologie ermöglicht die kontaktlose Energieübertragung mittels Magnetresonanz. Dabei wird Energie durch magnetische Wechselfelder übertragen. Beim Ladesystem „Drive“ wird ein Ladepad auf oder unter einer Fläche positioniert – ohne Kabel oder bewegliche Teile.
Das System lässt sich als Bodenplatte in der Garage einsetzen oder in den Straßenbelag, um kontaktloses Laden auf öffentlichen und gewerblichen Parkplätzen zu ermöglichen.
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