Wer die Amerikaner jedes Jahr mit Millionen Pick-ups und SUVs versorgt und damit mächtig Geld verdient, müsste sich mit alternative Antrieben nicht unbedingt beschäftigen. Doch weit gefehlt. Unter Amerikas traditionsreichen Autoherstellern zeigt General Motors das größte Engagement im grünen Bereich.
In Warren, nahe der Detroiter Konzernzentrale, ist das größte Batterielabor der USA entstanden. Hier baut GM Akkus für Volt, Bolt, Ampera-e, Spark und den Plug-in-Cadillac CT6. Die Zellen liefert LG Chem aus Korea. 288 von ihnen stecken im 430 Kilogramm schweren Akku des neuen Chevy Bolt und seines technisch identischen Bruders Opel Ampera-e. Von Warren geht der 60-Kilowattstunden-Speicher direkt ans Band nach Orion. Hier, eine halbe Autostunde nördlich des Tech-Centers, begann kürzlich die Produktion von Bolt und Ampera-e. Der Großraum Detroit dürfte damit zu den führenden Kompetenzzentren für Elektromobilität gehören.
Wie viele Elektroautos GM jedes Jahr in Orion fertigen wird, ist ungewiss. Experten schätzen den jährlichen Ausstoß auf 30.000 bis 50.000 Autos – je nach Nachfrage. Die allerdings könnte kräftig anziehen. Der Bolt kostet nach Abzug der Förderung nur 29.995 Dollar. Kalifornien gibt weitere 2500 Dollar Zuschuss. In Colorado bekommen E-Auto-Käufer sogar 7500 Dollar hinzu, sodass der Stromer für weniger als 23.000 Dollar in der Hauseinfahrt steht.
Zweiter Pluspunkt: Bolt und Ampera-e haben den großen Vorteil, das Image des Zweitwagens ablegen zu können. „Die Reichweite von 500 Kilometern verändert die Landschaft der Elektromobilität komplett und eröffnet für viele Kunden neue Möglichkeiten“, sagt Pamela Fletcher, globale Chefentwicklerin für E-Autos.
Der Ampera-e dürfte schätzungsweise 35.000 Euro kosten. Nicht zuletzt wegen seiner großen Batterie. Sie ist mit Abstand das teuerste Teil des Stromers. In Deutschland gibt es derzeit 2000 Euro Zuschuss vom Staat, weitere 2400 Euro kommen vom Opel-Händler hinzu.