Lange wurde im Potsdamer Volkswagen Design Center im Geheimen gearbeitet. Nichts durfte nach außen dringen von dem, was hinter den Türen des lichtdurchfluteten Gebäudes am Ufer des Tiefen Sees entstand. „Wir haben im Auftrag für die unterschiedlichen Konzernmarken gearbeitet. Über die Ergebnisse aber wurde nicht gesprochen“, erinnert sich Design-Direktor Peter Wouda noch sehr gut
Der Umbruch im Volkswagen-Konzern nach Dieselgate hat auch vor den Toren Berlins für Veränderungen gesorgt. Der neue Name, Future Center Europe, ist ein Zeichen für den frischen Wind. Der aber ist so stark, dass im wahrsten Sinne des Wortes Mauern gefallen sind. „In den Köpfen und auch räumlich“, sagt Wouda.
Die Abteilungen, in denen zuvor die unterschiedlichen Disziplinen der Bereiche Interieur und Exterieur meist isoliert gearbeitet haben, wurden aufgebrochen. „Schon das Wort Abteilung sagt ja aus, dass es sich um abgeteilte Bereiche handelt. Jetzt sitzen die Topleute aus den einzelnen Fakultäten jeweils nach Projekten aufgeschlüsselt vom ersten Moment an zusammen an einem Tisch. Den Teams bieten sich dadurch die Chancen, mögliche Zielkonflikte schon früh zu erkennen und Lösungen zu finden“, sagt Wouda.Auch wenn die neue Arbeitsweise mehr Dynamik bringt, würden die Ergebnisse oft erst später greifbar. „Wir haben den Auftrag vom Vorstand, weit in die Zukunft zu schauen. Wir arbeiten hier an der übernächsten Generation – und das vor allem markenübergreifend. Wir müssen Visionen entwickeln für die Mobilitätsanforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte“, sagt der Designer und macht damit deutlich, was sich unter anderem mit der Berufung von Matthias Müller zum Konzernvorstand und der Verpflichtung von Johann Jungwirth als Digitalchef verändert hat. Müller formuliert, was er erwartet: „In unseren Future Design Centern arbeiten Designer, Digitalisierungsexperten und andere Disziplinen eng zusammen. Sie denken das Auto neu.“