Mit Batterien, die eigentlich für Elektrofahrzeuge produziert wurden, steigen Automobilhersteller ins Energiegeschäft ein. BMW, Daimler und Audi verbinden ausgemusterte, teils sogar neue Akkus zu stationären Großspeichern, um damit Geld zu verdienen oder Energiekosten zu reduzieren. Nach ihrem Automobilleben haben die Akkus noch 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Daher bietet es sich an, die Altbatterien noch Geld erwirtschaften zu lassen.
Die größten Kapazitäten hat Daimler. Im Jahr 2016 ging in Lünen ein Speicher aus gebrauchten Smart-Batterien in Betrieb, der 13MWh Strom speichern kann. Mit den Hannoveraner Stadtwerken nahm Mercedes-Benz Energy 2018 einen 17,4 MWh großen Akku-Block aus 3240 Smart-Batteriemodulen in Betrieb. Dort setzt Daimler neue Module ein, die als Ersatzteile vorgehalten werden. Sie müssen ohnehin durch Be- und Entladung trainiert werden, damit sie für ihren Einsatz fit bleiben. Das gilt auch für jene 1920Module (10 MWh) die ebenfalls 2018 in Elverlingsen ans Netz gingen.
BMW betreibt seit 2017 im Werk Leipzig eine skalierbare Speicherfarm mit aktuell 550 gebrauchten Batterien der i-Modelle mit 6,5 MW Leistung und plant den Ausbau. In Berlin hat Audi jüngst einen 1,9-MWh-Speicher mit Akkus aus Entwicklungsfahrzeugen gestartet.