Ein wenig erinnert Ralf Herrtwich an Sisyphos, wenn er sagt: „Die Karte ist nie fertig, weil die Welt nie fertig ist.“ Der Chef des Autogeschäfts beim Kartendienst Here geht daher pragmatisch an die Arbeit: „Wir müssen zusehen, dass das Delta zwischen Welt und Karte immer so gering wie möglich ist.“
Herrtwich soll die Here-Karte zu einer globalen Navigationsplattform ausbauen. Der Grundsatz dabei: Die Karte muss in Echtzeit ermöglichen, dass sich sehr bald Autos auf Straßen oder Roboter in Fabriken autonom bewegen, Drohnen Pakete ausliefern und Schiffe selbstständig navigieren.
„Erste Fahrzeuge senden bereits Daten an uns. Aber nächstes Jahr kommen die ersten Fahrzeuge mit weiterer Software in Serie. Sie werden uns dann noch mehr in die Lage versetzen, Informationen der Fahrzeuge für den Bau der Karte und für ihre Verbesserung zu verwenden“, sagt Herrtwich. Ob die ersten serienmäßig mit der Here-Karte ausgestatteten Autos von den Here-Eignern BMW, Daimler und Audi kommen werden, wollte Herrtwich nicht bestätigen. Er bestritt aber auch nicht, dass die drei Investoren großes Interesse haben, die Software als Erste in Serie zu bringen.
Diese Flotte wird dann Daten von unterwegs über das Backend an den Kartendienst senden. Bei Here werden die Daten aufbereitet, mit Wetterdaten und anderen Informationen kombiniert und über das Backend der Hersteller wieder an die Autos gesandt.