Mitten im Wirbel um die Ausgestaltung neuer Händlerverträge bei Volkswagen Pkw wirbt Jürgen Stackmann, im Vorstand der Wolfsburger Kernmarke zuständig für Vertrieb, Marketing und After Sales, bei den Partnerbetrieben um Vertrauen und Zuversicht. "Wir geben ein klares Commitment ab", sagte Stackmann bei einem Presse-Gespräch im Vorfeld des Berliner Händlerkongresses von VW (13. bis 15. Juni 2017), "der Handel ist unser zentraler Drehpunkt zum Kunden". VW mache sich nichts vor, so der Topmanager, das Unternehmen sei "kein Trader, für dessen Aufgaben haben wir professionelle Partner".
Zugleich warnte Stackmann in der spontan anberaumten Medien-Runde, an der VW-seitig auch Deutschland-Vertriebschef Thomas Zahn teilnahm, dass "ein Beharren auf der Gegenwart keine Option" darstelle. "Wir wollen und müssen die Zusammenarbeit mit dem Handel neu durchdenken, denn es lastet unter anderem ein extremer Druck auf Händlerperformance und Rendite", so seine Begründung. "Nicht jedes Thema dabei ist ein nettes, aber Stillstand würde unweigerlich in die Katastrophe führen", fügte Stackmann hinzu. Als Zeichen des guten Willens wollten Stackmann und Zahn in Berlin zunächst persönlich den Handel informieren, bevor mit Anbruch des heutigen Tages die Sperrfrist für Presseberichte endete.
Als ein Beispiel für Ursachen der tiefgreifenden Transformation, die im Autohandel ansteht, nannte Stackmann die absehbar steigende Bedeutung von Elektroautos. "So ein Stromer braucht kein Öl, mit dem sich bei Verbrennern viel Geld verdienen lässt, und er wird noch große Sprünge bei der Sensorik machen – auf derlei Entwicklungen müssen sich die Werkstätten zwingend einstellen". Auch hier vertraue er auf die Einsicht der Handelspartner in externe Zwänge sowie auf deren ureigenen Gestaltungswillen: "Händler sind grandios, wenn sie dürfen", hob Stackmann hervor.