Peugeot, Citroën und Opel testen seit Kurzem neue Vertriebsrichtlinien für 2020, die den Verkauf CO2-armer Diesel und Elektrofahrzeuge belohnen.
Das im Handel als „Dieselquote“ oder „Elektroquote“ bezeichnete Bonus-Malus-System sorgt für hitzige Diskussionen zwischen den Marken und ihren Händlerverbänden.
ZDK-Vorstandsmitglied und Mehrmarkenhändler Arne Joswig lehnt das System rundweg ab: „Der Handel ist absolut offen für neue Technologien – aber nicht so. PSA versucht als erster Hersteller in Deutschland, Risiken aus den CO2-Auflagen auf seinen Handel abzuwälzen.“
Viele Kunden seien noch nicht bereit für ein Elektroauto oder wollten keinen Diesel mehr kaufen. „Außerdem ist die Verfügbarkeit der E-Modelle bisher oft unzureichend. Ich habe etwa in meinen fünf Opel-Betrieben zur Markteinführung 2020 nur wenige Corsa-e zugeteilt bekommen“, sagt Joswig.
PSA will sich wegen laufender Verhandlungen nicht zum Streit um die Quoten äußern. Aus dem Konzernumfeld heißt es allerdings, die Dieselquote stelle für die Vertriebspartner kaum ein Problem dar, da Citroën und Peugeot ohnehin einen überdurchschnittlich hohen Dieselanteil von rund 40 Prozent hätten.
Die Quotenregelungen sind komplex, je nach Marktumfeld und Aufstellung des Händlers fallen mögliche Bonuszahlungen sehr unterschiedlich aus. Aus dem Umfeld von Citroën hieß es, die meisten Händler würden vom CO2-Margensystem profitieren. Opel sieht für 2020 in seiner „Commercial Policy“ vor, dass die Händler acht Prozent ihrer Neuwagenziele durch den Verkauf von E-Autos erreichen.
Für ZDK-Vorstand Joswig ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. „Notfalls muss diese grundlegende Frage im Autohandel gerichtlich geklärt werden.“
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