So beliebt Carsharing vor allem bei jungen Städtern ist, so schwer ist es bislang, damit Geld zu verdienen. Das fällt bei den herstellergebundenen Angeboten Car2go von Daimler und DriveNow von BMW in Kooperation mit Sixt nicht so sehr ins Gewicht. Die Hersteller betrachten Fahrten mit den Carsharing-Autos auch als Testfahrten der potenziellen Kunden. Und sie können mit ihren Angeboten dafür sorgen, dass neue Autos schnell im Straßenbild auftauchen.
Doch die neuen Player im Carsharing-Geschäft, die ohne Autobauer im Rücken mit einem sogenannten stationären Angebot ihr Glück versuchen, scheitern nicht selten. Und das sogar in Fällen, bei denen das Geld echter Größen der Autobranche verbrannt wird, wie das Beispiel CiteeCar zeigt. Der Anbieter ging Anfang 2016 insolvent. Mit einem Luxemburger Investmentfonds und Teilen der Familie Piëch-Porsche als Kapitalgeber expandierte das Unternehmen zunächst schnell. Doch die Kundenzahl wuchs nicht entsprechend mit.
Größter Anbieter des stationären Carsharings, bei dem Autos an festen Plätzen abgeholt und auch wieder abgegeben werden müssen, ist die Bahn-Tochter Flinkster. „Wir wollen unseren Reisenden eine Mobilitätskette anbieten“, sagt ein Sprecher. „Denn die Reise ist in der Regel ja nicht am Bahnhof beendet.“ Flinkster kooperiert deshalb mit anderen Anbietern, deren Angebote auf der Flinkster-Plattform zu finden sind. Damit können auch kleinere Städte abgedeckt werden. „Die Reisenden sollen selbst das für sie beste Angebot wählen“, so der Sprecher. Flinkster sei für die Bahn „kein Zuschussgeschäft“, versichert er.