Bertha Benz kaufte das Benzin auf ihrer ersten Überlandfahrt noch in der Apotheke. Bevor es Tankstellen gab, wie wir sie kennen, bezog man den Sprit von Kolonialwarenhändlern oder Hotels und Gaststätten. Größere Unternehmen wollten auch damals nicht einsteigen. Es war also ein durchaus ähnliches Szenario wie heute beim Geschäft mit den Ladesäulen. Trotz Subventionen ziehen weder die Energiewirtschaft noch die Mineralölkonzerne mit.
Die Autohersteller verweisen darauf, dass Sprit noch nie ihr Geschäft war, und viele Bürgermeister sind bei leeren Kassen froh, wenn die Stromtankstelle vor dem Rathaus schon steht. Wir haben das perfekte Szenario für das Schwarze-Peter-Spiel und sind deshalb meilenweit entfernt von einer flächendeckenden Infrastruktur. Da heute bereits 13 Elektroautos auf eine Stromtankstelle kommen, fordert jetzt VDA-Chefin Hildegard Müller 2000 neue Ladepunkte pro Woche. Zumal die Bundesregierung die Förderung für die Stromer bis 2025 verlängert hat.