Für die neue Arbeitswelt gewappnet

Bei deutschen Autozulieferern kennt sich Sabine Jaskula aus. Seit Anfang 2019 ist sie die erste Frau im Vorstand des Zulieferers ZF Friedrichshafen. Dort kümmert sie sich um das Ressort Personal und Recht. Auch das Thema Compliance fällt in ihren Verantwortungsbereich.

Bevor es sie an den Bodensee zog, war sie ab 2001 für Continental im Einsatz. Ihre erste Station dort war der Bereich Human Resources beim Kunststoffspezialisten Benecke-Kaliko in Hannover, der zu Conti gehört. Nach mehreren Jahren in China übernahm sie zunächst bei Conti Teves und 2016 bei der ContiTech AG das Personalressort. Als Leiterin des Personalbereichs bildete sie die Schnittstelle zwischen den verschiedenen Funktionen im Personalwesen in den Geschäftsbereichen und den Regionen Asien, Nord- und Südamerika sowie Europa.

Vor ihrem Conti-Einstieg arbeitete die heute 53-Jährige zwischen 1998 und 2000 als Leiterin der Rechtsabteilung beim Spirituosenhersteller Mast-Jägermeister. Anschließend wechselte sie als Anwältin für Arbeits- und Wettbewerbsrecht zur internationalen Kanzlei Noerr LLP. Ihre juristischen Staatsexamina hat Jaskula an der Universität Göttingen und an der Universidad Complutense de Madrid erworben. Die gebürtige Fürtherin ist kulturell interessiert und zählt Reisen und Lesen zu ihren Hobbys.

Jaskula ist davon überzeugt, dass der Mobilitätswandel die Kompetenzprofile der Beschäftigten beim Zulieferer und auch die Aufgaben in den Führungsbereichen verändert. "Themen wie Qualifizierung, neue Arten der Zusammenarbeit, Führung sowie Diversity nehmen daher einen breiteren Raum ein." Einen weiteren Schwerpunkt bildet für sie das Thema Nachhaltigkeit. ZF will 2040 vollständig klimaneutral sein.

Durch die Fokussierung auf zukunftsweisende Technologiefelder wie Elektromobilität, autonomes Fahren und Softwareentwicklung "werden sich die Qualifikationsprofile unserer Beschäftigten weiter verändern", sagt die Managerin und verweist auf das größte Schulungsprogramm in der Geschichte des Zulieferers. In der E-Cademy lernen mehrere Tausend Mitarbeiter die Auswirkungen des Technologiewandels kennen.

Die Corona-Pandemie hat laut Jaskula die Digitalisierung der Arbeitswelt "massiv beschleunigt". ZF Friedrichshafen habe sich insgesamt viel flexibler aufgestellt, hybride und agile Arbeitsmethoden entwickelt und sich so "mit neuen Führungskonzepten gut für die neuen Arbeitswelten positioniert".