Flottenchefs leasen wieder weniger

München. Die Fuhrparkchefs mittlerer und großer Unternehmen greifen seltener zum Leasing mit Kilometervertrag. Im aktuellen CVO Fuhrpark-Barometer nennen dies nur noch 53 Prozent der in Deutschland befragten ­Unternehmen als Hauptfinanzierungsmethode. Vor einem Jahr hatte der Wert in der von Arval in Auftrag gegebenen Studie am Ende eines steilen Anstiegs bei 58Prozent gelegen (siehe Grafik rechts). Profitieren können von diesem Rückgang nicht nur Leasing mit Restwertvertrag, sondern insbesondere der direkte Kauf eines Autos, der sich damit aus einem zwischenzeitlichen Tief erholt.

Diese Entwicklung dürfte nicht nur kurzfristig sein, denn immerhin 40 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, sie wollten das Thema Kauf in den kommenden Jahren ausbauen. Nur beim Leasing mit Kilometervertrag sind es mit 47 Prozent mehr. Leasing mit Restwertvertrag wollen 24 Prozent stärker berücksichtigen, Autokredite immerhin zwölf Prozent – diese führen derzeit noch ein Schattendasein.

Diese Entwicklung dürfte unter anderem dem aktuellen Zins­umfeld geschuldet sein. Es macht den Kauf eines Autos – ob bar oder kreditfinanziert – attraktiver. In der Gesamtbetrachtung bleibt ­allerdings Leasing mit einem Anteil von fast drei Vierteln unangefochten die wichtigste Finanzierungsform für Fuhrparks.

Dabei entscheiden sich eher kleine Unternehmen von zehn bis 99 Mitarbeitern, die in der zeitlichen Auswertung aus erhebungstechnischen Gründen nicht berücksichtigt sind, häufiger zum Kauf oder Kredit und deutlich seltener zum Leasing als der Durchschnitt (siehe Grafik oben). Je größer das Unternehmen, desto seltener wird gekauft und desto deutlicher überwiegt das Leasing mit Kilometervertrag. Diese Tendenz wird sich wohl weiterhin verstärken, denn die großen Firmen ab 1000 Mit­arbeitern wollen mit im Schnitt 52Prozent am häufigsten das Leasing mit Kilometervertrag ausbauen.

Auffällig ist zudem, dass unabhängig von der Unternehmensgröße deutsche Flottenchefs häufiger als ihre europäischen Kollegen zu Leasing mit Kilometervertrag greifen. Der Unterschied fällt mit Werten zwischen vier und fünf Prozentpunkten dabei durchaus deutlich aus.

Nur geringe Chancen geben die Fuhrparkchefs dem Thema Carsharing in Unternehmen. Lediglich 21 Prozent der Befragten stimmten der Aussage, Carsharing werde im Unternehmen zunehmen, voll oder zumindest tendenziell zu. Nur zwölf Prozent glauben, dass Mitarbeiter bereit wären, persönliche Firmenfahrzeuge zugunsten alternativer Mobilitätskonzepte aufzugeben. Zudem glauben nur 19 Prozent, dass ein Mobilitätsbudget als Belohnung betrachtet werde. Von Firmenfahrzeugen denken dies hingegen mit 39 Prozent mehr als doppelt so viele Fuhrparkchefs.