Fehler fallen bei Frauen mehr auf – und Erfolge

Köln. Es gibt nur wenige Frauen bei ­Toyota in Europa, die eine ähnlich verantwortungsvolle Position bekleiden wie Sevilay Gökkaya – ­genau genommen steht sie damit in dem traditionsreichen japanischen Konzern mit hoher Männer-Dominanz ziemlich alleine da.

Doch die Diplom-Kauffrau aus Steinfurt ficht das nicht an – als ethnische Türkin musste sie schon früh lernen, sich durchzusetzen. Und das hat sie mit Erfolg getan.

Die 41-Jährige steuert seit 2014 als Marketingchefin den Marken­auftritt von Toyota in Deutschland. Im Land von VW & Co. schauen die japanischen Vorgesetzten genau hin, wie sich der weltgrößte Autobauer schlägt.

Bei Gökkaya wurde das Interesse am Auto "von einem autoverrückten Vater" und einer jüngeren Schwester geweckt, die in einem Toyota-Autohaus arbeitet. "Mich hat die Dynamik und die Relevanz der Autobranche schon immer sehr interessiert. Da geht es mir nicht um jedes technische Detail, sondern mehr um das Auto und die Gesellschaft."

Mit dieser Haltung startete Gökkaya im Jahr 2002 als persön­liche Referentin des Geschäfts­führers bei Hyundai Deutschland. Sie konnte über­zeugen und hatte zuletzt als Marketingchefin Personalverantwortung für 25 Mit­arbeiter.

Vom Himmel fiel der Erfolg aber nicht: "Frauen haben es trotz aller Verbesserungen der letzten Jahre immer noch schwer in der Autobranche", sagt Gökkaya. "Letztlich muss eine Frau immer noch mehr leisten als ein Mann an gleicher Stelle, um zu überzeugen."

Eine Frau brauche in der Branche ein dickes Fell und viel Selbstbewusstsein, ist ihre Erfahrung. "Fehler fallen bei Frauen mehr auf – aber auch Erfolge. Damit muss man umgehen können."

Für das Marketing seien Frauen gut geeignet, sagt sie. "Männer dachten jahrelang, ein Frauenauto muss rosa sein und einen Schminkspiegel haben." Auch der Führungsstil von Frauen sei häufig anders. "Die Mischung macht's", ist Gökkaya überzeugt, wenn es um die Arbeit im Team geht.

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