Fahrerassistenzsysteme künftig auch als Upgrade

Ingolstadt. Audi will Fahrerassistenzsysteme künftig als Upgrade anbieten. Audi-Händler sollen die Software für die gewünschten Assistenzsysteme einfach bei den Kundenfahrzeugen aufspielen. Assistenzsysteme sollen von den Audi-Fahrern dann auch für einen begrenzten Zeitraum als Lizenz zugebucht werden können. Mittels ihrer Audi-ID können Kunden gebuchte Fahrerassistenzsysteme auch in Mietfahrzeugen von Audi nutzen.

Das neue Angebot soll 2018 in einem der großen Modelle der Ingolstädter starten, unter anderem mit der Beam-Funktion des Matrix-LED-Scheinwerfers und dem Einparkassistenten, wie die Automobilwoche aus Unternehmenskreisen erfahren hat. Im Jahr 2022 soll die neue Fahrzeugarchitektur bereit sein, um sämtliche Komfortfunktionen nachträglich freischalten zu können. Systeme wie das Technikpaket "pre sense", die unter Umständen das Leben des Fahrers retten können, sollen zunächst nicht als Upgrade angeboten werden.

Wenn Audi standardmäßig inalle Modelle die Technik für dieFahrerassistenzsysteme einbaut, führt dies zunächst zu Mehrkosten. Derzeit müssen bis zu zehn, künftig rund 15 Sensoren verbaut werden. Auf drei Wegen kann Audi Mehrkosten kompensieren: Die Preise für die Sensoren will man bei den Zulieferern möglicherweise drücken. Audi spiele mit dem Gedanken, über ein Risk-Sharing-Modell zu verhandeln, sagte ein Insider.

Zudem könnte es spätestens 2025, vielleicht schon 2022 zu Skaleneffekten kommen, wenn die Sensoren in Volumenmodellen verbaut werden, prognostiziert Georg von Thaden, Partner bei Roland Berger.

In der Produktion sei zudem durch die sinkende Komplexität mit Einsparungen zu rechnen, wenn auch geringen: "Die Komplexität und Varianz im Gesamtfahrzeug reduziert sich durch eine einheitlich verbaute Hardware für die Fahrerassistenzsysteme nur in einem überschaubaren Umfang", so von Thaden.

Positive Effekte dürften die künftig möglichen Software-Updates haben. Hardware und Software können dann über Fahrzeugzyklen hinweg verwendet werden. Das würde Kosten senken und Optionen im Service eröffnen.