Neu belebt wurde das Interesse der Autobranche am Werkstoff Holz vor allem durch den BMW i3. Das Elektroauto aus München wartet bei den Innenmaterialien unter anderem mit natürlich bearbeitetem Leder, offenporigem Eukalyptusholz und der Faser der Kenaf-Pflanze auf.
Wie zukunftsfähig Holz sein kann, demonstrierten Anfang Februar Forscher der schwedischen Königlich Technischen Hochschule. Sie entwickelten ein Auto, dessen Dach und Batteriegehäuse aus dem Papierbestandteil Lignin bestehen. Dabei handelt es sich um ein Nebenprodukt von Pflanzen, das für die Verholzung sorgt.
Vor allem die ästhetische Seite des Werkstoffs setzt ein Konzeptfahrzeug in Szene, das Toyota in wenigen Tagen auf der Milan Design Week (12. bis 17. April) vorstellen wird. Das "Setsuna Concept" ist ein überwiegend aus Birkenholz und japanischer Zeder gefertigter Zweisitzer, mit dem der Weltmarktführer aus Japan zeigen will, dass ein nachhaltiges Auto auch ästhetisch überzeugen kann.
"Die Karosserielinie des Setsuna erinnert an die schönen Kurven eines Bootes", sagt Toyota-Ingenieur Kenji Tsuji. Für die Montage wurde die traditionelle japanische Tischler-Technik Okuriari verwendet. Die Konstruktion kommt ohne Nägel und Schrauben aus. Ob es mehr als ein Konzeptfahrzeug ist, wird sich zeigen.
Frank Miletzky, Professor an der Papiertechnischen Stiftung (PTS), ist überzeugt: "Papier als nachhaltig erzeugter, biobasierter Werkstoff wird seinen Platz auch in der Mobilität von morgen finden."