Facebook will zu einem großen Player im deutschen Gebrauchtwagenmarkt werden – wie schon in den USA. "In Deutschland nutzen mehr als 24 Millionen Menschen täglich unsere Plattform. In den USA wird Marketplace sehr gut angenommen und gehört zu den größten Plattformen für private Autokäufe", sagte Henner Blömer, Chef des Autogeschäfts von Facebook für Deutschland, Österreich und die Schweiz, der Automobilwoche. Zwei Partner hat der US-Onlineriese mit der VW-Tochter Heycar und Gebrauchtwagen.de bereits gewonnen. "Es gibt Interesse aus der ganzen Automobilindustrie. Wir sind mit weiteren Partnern in Gesprächen, um ähnliche Verbindungen anzubieten, wie wir sie mit Gebrauchtwagen.de und Heycar haben", betonte Blömer.
Facebook finanziert sich im Gegensatz zu den Branchengrößen Mobile.de und AutoScout24 über Werbung und ist damit für Anbieter der Gebrauchtwagen wie Autohersteller und Autohäuser kostenlos. Der Zentralverband des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes ZDK blickt mit Skepsis auf die Facebook-Pläne. ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn sagte der Automobilwoche: "m Moment spielt Facebook für den Markenhandel nur für die Imagepflege eine Rolle. Verkauft wird über den Marketplace bisher kaum." Dagegen begrüßen die freien Händler angesichts steigender Gebühren etablierter Plattformen das neue Angebot. "Wenn Bewegung in den Markt kommt, ist das gut für uns", sagt Ansgar Klein, Vorsitzender des Bundesverbands freier Kfz-Händler (BVfK).
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