Herr Bräunig, wie steht es um die Zukunft der Automessen in Zeiten zunehmender Digitalisierung der Mobilität?
Viele neue Modelle werden erst auf Messen der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses Live-Erlebnis fasziniert vor allem viele junge Leute. Auch für Fachbesucher ist der persönliche Austausch auf der Messe wichtig. Aber klar: Die Welt der Mobilität verändert sich. Wir haben 2011 erstmals die Elektromobilität in einem eigenen Hallenbereich präsentiert, bevor das Zukunftsthema dann seit 2013 viele Stände beherrschte. Mit der New Mobility World haben wir 2015 eine neue branchenübergreifende Plattform für die Mobilität von morgen etabliert. Das Format bauen wir 2017 aus. Wir freuen uns auf Hightech-Unternehmen wie Siemens, IBM und T-Systems, Qualcomm, Sony, NXP und TomTom.
Öffnet sich die IAA nun gezwungenermaßen?
Eine Messe muss brandaktuell die Themen und Trends der Branche spiegeln und das auch mit Events verknüpfen. Die Bedeutung der IAA wird dadurch unterstrichen, dass das texanische Festival "South by Southwest" und Mercedes-Benz in Frankfurt erstmals gemeinsam die "me Convention" organisieren. Eine Konferenz, die dem gesellschaftlichen Diskurs über relevante Zukunftsthemen neue Impulse geben soll.
Wie viele Automarken kommen zur IAA 2017?
Insgesamt haben sich bisher mehr als 50 Pkw-Marken angemeldet, darunter die größten Automobilhersteller aus Europa, den USA und Asien. Hunderte Zulieferer kommen hinzu. Deren Interesse ist sehr erfreulich. Die Gesamtzahl der IAA-Aussteller wird, wie bisher, zur IAA kommuniziert.
Auf der anderen Seite haben sich mindestens neun Autohersteller bewusst entschieden, die IAA 2017 zu meiden…
Natürlich bedauern wir, wenn einzelne Aussteller diesmal nicht dabei sein können. Die Absagen sind jeweils individuell unterschiedlich und meist wirtschaftlich-unternehmerisch begründet. Uns freut, dass viele dieser Aussteller ihre künftige Beteiligung wieder in Aussicht gestellt haben.
Was ist mit den Start-ups und neuen Herstellern, kommen die?
Ja. Wir erwarten etliche Firmen aus der Start-up-Szene sowie Tech- und IT-Unternehmen. Mit dabei sein werden zum Beispiel BlaBlaCar, Harman International, Kaspersky und Merck. Zudem haben wir auch Anmeldungen junger asiatischer Hersteller, die neu auf der IAA präsent sein werden.
Das Interview führte Burkhard Riering.
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