Das schwäbische Start-up Vive la Car will das Abonnement-Prinzip im Autogeschäft etablieren – und zwar als markenübergreifendes Angebot. Deshalb arbeitet Gründer und Chef Mathias Albert mit Händlern verschiedener Marken zusammen, die ihre Bestandsfahrzeuge – Neuwagen und junge Gebrauchte – bei Vive la Car im Abo anbieten.
Offizieller Startschuss für die Abo-Plattform war im April 2019, mittlerweile kooperieren rund 140 Händler mit dem Start-up. ImSystem sind aktuell mehr als 600 Fahrzeuge. "Davon bereits sichtbar auf der Plattform sind über 500", sagt Albert. Noch seien nicht alle Autos online, "weil wir bei sämtlichen Fahrzeugen, die hochgeladen werden, eine betriebswirtschaftliche Überprüfung der eingestellten Daten machen und die Fotos bearbeiten, um einen einheitlichen Standard zu erhalten".
Das Ganze läuft komplett digital ab. "Wir bringen auf unserer Plattform die steigende Nachfrage nach Abo-Modellen und das Angebot im Handel zusammen", sagt Albert, der selbst Autohändler und Gesellschafter der PSA-Handelsgruppe Auto Domicil ist.
Das Vive-la Car-Konzept wurde laut Albert zunächst aus Handelssicht entwickelt, dann erst aus Sicht der Endkunden. "Wir verstehen uns als Partner der Hersteller und des Handels. Wir machen jeden Händler zum Abo-Anbieter, das Auto bleibt im Besitz des Händlers." Damit binde man den Handel aktiv ein, so der Unternehmer. Vive la Car sei derzeit das "weltweit einzige Konzept, das es Autohändlern und auch Importeuren ermöglicht, selbst zum Abo-Anbieter zu werden".
Das Abo lässt sich mit einer Frist von drei Monaten kündigen. Manche Wettbewerber, die ebenfalls Auto-Abos anbieten, sieht Albert kritisch: "Nicht überall, wo Abo draufsteht, ist auch ein Abo drin. In der Regel handelt es sich um Leasingangebote mit einer verkürzten Laufzeit, die zu Margen angeboten werden, welche dem Handel keinen Spaß machen beziehungsweise die Markenwerte konterkarieren."
Dass AutoScout24 jetzt auch mit Anbietern wie Cluno oder Like2drive kooperiert, sei "zunächst mal positiv zu bewerten, denn es macht das Thema bekannter und zeigt das große Interesse", so Albert.Andererseits bringe AutoScout24 die reinen Abo-Anbieter als Wettbewerber zum Handel in Stellung. "Ich bin sicher, wir bieten dem Handel eine gute Alternative, selbst als Abo-Anbieter aufzutreten. Er muss diesen Markt nicht marktfremden Playern überlassen."
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