Ingolstadt. Einen Tag vor der IAA nahm Verkehrsminister Alexander Dobrindt an der Autobahnraststätte Köschinger Forst demonstrativ drei Schnellladesäulen in Betrieb. Sie sind der erste Teil eines ehrgeizigen Plans: Bis Ende 2017 sollen an den Bundesautobahnen 400 solche Stationen installiert sein, "durchschnittlich alle 30 Kilometer", versprach Dobrindt. Während die wenigen Elektro-Fernpendler damit in absehbarer Zeit keine Angst mehr haben müssen, mit leerem Akku liegen zu bleiben, droht gerade dort ein Engpass, wo Elektromobilität sich nach dem Willen der Politik zuerst durchsetzen soll: in urbanen Ballungsräumen.
So warnt der Branchenverband BDEW, in dem die Energieversorger organisiert sind: Gerade in Städten mit vielen Einwohnern ohne eigene Stellplätze sei "unter den aktuellen Rahmenbedingungen zukünftig keine ausreichende Versorgung mit öffentlich zugänglichen Ladepunkten sichergestellt". Bis 2017 müssten nach Berechnungen des BDEW 10.000 zusätzliche Ladesäulen installiert werden, wobei an jeder Säule zwei Elektrofahrzeuge gleichzeitig Strom tanken könnten. Es sei mit Kosten von rund 100 Millionen Euro zu rechnen, von denen die öffentliche Hand 60 Millionen tragen soll.