Neuer Partner, neues Glück? Was im Privatleben oft klappt, kann durchaus auch in der Geschäftswelt funktionieren. Seit heute früh ist der Eigentümerwechsel offiziell. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann sprach von einem "historischen Tag". Und schon kurz nach Bekanntwerden der möglichen Übernahme vor wenigen Tagen hatte er getwittert: „Ein Zusammengehen ist prinzipiell sinnvoll.“
Fremd sind sich Opel und PSA nicht. Schon länger kooperieren sie beim Bau neuer Modelle. Jüngstes Beispiel: der Opel Crossland X. Dieser teilt sich nicht nur die PSA-Plattform 1 mit Citroën C3, Peugeot 208, DS3 und dem Kompakt-SUV Peugeot 2008, sondern auch mit dem neuen C3 Aircross. Mit ihm läuft der Crossland X im spanischen Saragossa vom Band. Im Opel-Modell stecken sogar die Motoren von PSA. Französischer kann ein deutsches Auto nicht sein.
Ebenso findet Opels nächstgrößeres Crossover, der Grandland X, sein gallisches Pendant imPeugeot 3008. Beide basieren auf der PSA-EMP2-Architektur, beide werden im Werk Sochaux produziert.
Drittes Beispiel: Ab 2018 werden die Brüder des Opel Combo Citroën Berlingo und Peugeot Partner heißen. Alle drei wurden gemeinsam entwickelt und werden gemeinsam gefertigt. Interessant ist aber die Frage, was mit den anderen Opel-Modellen passiert. Welche bleiben auf der Strecke? Welche laufen zunächst auf GM-Basis weiter? Welche werden in der Entwicklung gestoppt und wechseln zur PSA-Technik?
Erstes Opfer dürfte der Kleinwagen Karl werden, der sich die Plattform mit dem Chevrolet Spark teilt und in Korea produziert wird. PSA baut bereits Minis mit Toyota im tschechischen Kolin. Die Ablösung des Adam steht für etwa 2020 an, genug Zeit also für PSA zu entscheiden: auslaufen lassen oder einen neuen Adam eingliedern? Letzteres könnte aber Probleme mit DS schaffen.
Der Nachfolger des Corsa soll 2019 kommen. Auch hier ginge es zeitlich noch, den Opel auf die Kompaktwagen-Plattform EMP1 zu stellen. EMP1 werden auch der nächste Peugeot 208, 2008 und DS3 bekommen, zudem ein kleines DS-SUV. Passen würde EMP1 damit auch für den nächsten Mokka X, falls PSA das Opel-SUV im Programm lässt, denn größenmäßig weicht dieser nur wenig vom Crossland X ab.