Die Busse auf dem Strip kommen ohne Fahrer aus und für die Nachtschwärmer gibt es statt schmuddeliger Uber-Autos saubere Robo-Shuttles. Im Jahr 2020 ist das autonome Fahren zumindest in Las Vegas alltäglich. Die Autobosse und ihre führenden Zulieferer hatten vor einigen Jahren viel mehr versprochen.
Doch offenbar haben sie dabei den Mund zu voll genommen. Zwar laufen all diese Fahrzeugkonzepte in Las Vegas und andernorts tatsächlich längst, und im Silicon Valley haben Mercedes und Bosch gerade einen neuen Fahrdienst mit automatisierten S-Klassen gestartet. Doch über den Prototypenstatus ist der Autopilot noch nicht hinausgekommen.
Die Euphorie weicht zum Beginn des neuen Jahrzehnts der Ernüchterung. Vor dem Jahr 2040 dürften sich computergesteuerte Fahrzeuge auf dem Markt nicht durchsetzen, lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie der Deutschen Bank.
Die Industrie gibt sich kleinlaut: „Wir waren ein bisschen blau-äugig“, sagt Aaron Jefferson, der ZF-Strategiechef für Elektronik. Er schiebt das autonome Fahren nach den Levels 4 und 5, das denMenschen vollends überflüssig macht, in die entfernte Zukunft. Das liege nicht nur an den hohen technischen Herausforderungen, sondern auch an den Behörden und ihren Schwierigkeiten bei Genehmigungsverfahren.