München. Um gute Zahlen ist die Automobilindustrie nicht nur bei den Emissionen der Fahrzeuge bemüht. Die Folgen der Produktion für die Umwelt rücken verstärkt in den Fokus.
Dabei wird auf der Suche nach Einsparpotenzialen gewissermaßen jeder Stein umgedreht. Volkswagen etwa hat die Reduzierungen der Umweltauswirkungen indem Programm „Think Blue. Factory“ fixiert. Ein kürzlich präsentiertes Ergebnis: Die Umweltbelastung sank von 2010 bis Ende 2015 um 25,3 Prozent pro produziertem Fahrzeug. Der Energieverbrauch wurde um 24,7 Prozent gesenkt, die CO2-Emissionen um 29,1 Prozent. Der Abfall wurde um46,5 Prozent reduziert, der Verbrauch von Wasser um 18,2 und jener von Lösemitteln um 8,2Prozent.
Ford hat in Europa von 2011 bis 2015 den Strombedarf um 25 Prozent verringert. Zugleich konnte der Konzern zwischen 2013 und 2015 den weltweiten Wasserverbrauch pro Auto von 4,04 auf 3,81 Kubikmeter senken. Im gleichen Zeitraum verringerte sich die CO2-Emission pro produziertem Pkw von 0,78 auf 0,72 Tonnen. So viel CO2 stößt ein Pkw, der 120 Gramm je Kilometer emittiert, auf einer Strecke von 6000 Kilometern aus.
Die Premiumhersteller stehen da nicht zurück. BMW hebt hervor, man habe seit 2006 den Verbrauch von Energie und Wasser, das Abfall- und Abwasseraufkommen sowie die Lösungsmittel- und CO2-Emissionen je produziertem Fahrzeug im Schnitt um 48,1 Prozent verringert. 58 Prozent des weltweit bezogenen Stroms stammten bereits aus erneuerbaren Quellen.
Im Werk Leipzig betreibt BMW vier Windkrafträder, die Strom für die Fertigung des i3 und i8 produzieren. Im amerikanischen Werk Spartanburg deckt Deponiegas bis zu 50 Prozent des Energiebedarfs der Produktion. Und das im Bau befindliche Werk im mexikanischen San Luis Potosí werde „der ressourceneffizienteste Produktionsstandort der BMW Group weltweit sein“. Die Stromversorgung sei komplett CO2-frei.