München. BMW will den Absatz nicht um jeden Preis pushen. „Profitabel wachsen“ lautet das Motto von Finanzchef Friedrich Eichiner. Im dritten Quartal verzeichnete BMW beim Absatz mit 6,9 Prozent die geringste Steigerung, Audi kommt auf ein Plus von 7,2 Prozent, Mercedes auf 11,9 Prozent. Beim operativen Ergebnis (EBIT) hingegen liegt BMW mit einem Wachstum von 9,7 Prozent vor Audi mit nur 5,5 Prozent. Mercedes-Benz Cars überzeugt mit einer Steigerung des operativen Gewinns um 32 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro – und liegt damit deutlich vor Audi mit 1,16 Milliarden Euro. „Mercedes ist mit der S-Klasse in die Spitzenposition gefahren“, sagt Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Die hohen Margen, die die Stuttgarter mit dem Flaggschiff erzielen, sowie eine Reduzierung ihrer Rabatte hätten zu dem guten Ergebnis vor Steuern beigetragen. Frank Schwope von der NordLB erwartet, dass Mercedes noch einen Gang zulegen kann. Derzeit liegt die Umsatzrendite mit 8,5 Prozent unter dem Niveau der Konkurrenz. Schwope geht aber davon aus, dass die Stuttgarter angesichts der jungen Modellpalette in den nächsten Quartalen ihre Profitabilität steigern können. Die kommenden zwei Jahre würden „relativ ertragreich. In einzelnen Quartalen 2015 sollte Daimler in der Lage sein, Audi und BMW margentechnisch die Rücklichter zu zeigen“, so Schwope.
Endspurt der Premiummarken
BMW habe die Erwartungen im dritten Quartal nicht erfüllt, meint Analyst Pieper. Er sieht die Münchner sogar am „Beginn einer schwächeren Periode“. Mercedes jage ihnen mit der C- und S-Klasse Kunden ab. BMW-Finanzvorstand Eichiner hatte Mitte des Jahres ein Absatzwachstum von bis zu zehn Prozent für 2014 prognostiziert. Jetzt spricht er nur noch von einem Plus im „mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz“. BMW-Chef Norbert Reithofer hält aber an seinem Ziel fest, mit BMW, Mini und Rolls-Royce 2014 mehr als zwei Millionen Einheiten zu verkaufen. Überraschend gut gehalten habe sich bislang Audi, meint Pieper. Und das, obwohl die Ingolstädter bis auf den TT keine neuen Modelle auf den Markt gebracht haben. Vor allem dank guter Geschäfte in China will Audi im Gesamtjahr 1,7 Millionen Autos ausliefern.