Der Werkstoff Stahl galt lange Zeit als zweite Wahl, wenn es um Elektrofahrzeuge ging. Das ändert sich gerade, und zwar nicht trotz, sondern wegen der zunehmenden Zahl an Elektroautos.
Eine Studie des indischen Stahlkonzerns Tata Steel prognostiziert, dass allein die europäische Autoindustrie in den nächsten 30 Jahren bis zu 25 Prozent mehr Stahl ordern wird.
Statt heute rund 17,5 Millionen Tonnen pro Jahr wären das dann 21,7 Millionen Tonnen.
Im Vergleich mit anderen Metallen sei Stahl einfach zu schwer, hieß es lange Zeit bei Elektroautoherstellern. Tesla setzte auf leichtere Werkstoffe wie Aluminium oder Titan, BMW bei den i-Modellen auf kohlefaserverstärkte Kunststoffe.
Das Gewicht der Elektroautos sollte so weit wie möglich gedrückt werden, um die Reichweiten der Stromer zu erhöhen.
Vom Gewicht des Autos hängen jedoch auch Bremsweg und Crashverhalten ab. Da 80 Prozent des Gesamtgewichts eines konventionellen Fahrzeugs auf Stahl entfallen, ist klar, dass eshier das größte Potenzial zum Gewichtsparen gibt.