München. Wer freie Werkstätten mit Reparaturdaten versorgen will, hat es nicht leicht. Die Frage, welche Daten die Anbieter wie schnell, in welcher Form und Qualität von den Herstellern bekommen, ist ein Dauerbrenner. Und die Schwierigkeit, daran etwas zu ändern, hängt auch mit der geringen Aufmerksamkeit zusammen, die die Unternehmen bei politischen Entscheidern bekommen – insbesondere in Brüssel. "Unsere Interessen werden nicht so wahrgenommen, wie es für einen fairen Wettbewerb nötig wäre", sagt Ralf Pelkmann. Er ist Vorsitzender der European Independent Automotive Data Publishers Association (ADPA), die im Februar gegründet wurde, um das zu ändern. In ihr haben sich Unternehmen wie Autodata, Robert Bosch, HaynesPro, Hella Gutmann Solutions, Sator Holding und TecRMI organisiert, die zusammen rund 80Prozent der freien Werkstätten in Europa mit Reparaturinformationen versorgen.
Initialzündung für die Gründung war eine Studie der EU-Kommission. „Damals zeigte sich, dass alle Republisher ähnliche Schwierigkeiten haben“, sagt Pelkmann, der Vice President Information Management beim Gründungsmitglied TecRMI ist. Um ihre Ziele zu erreichen, arbeitet die ADPA eng mit anderen Vertretern des freien Aftermarket wie der FIGIEFA zusammen – man teilt sich sogar den Lobbyisten. Doch identisch seien die Interessen nicht immer, betont Pelkmann. "Wer mit Ersatzteilen handelt, für den reicht es, wenn er mithilfe der FIN-Abfrage ermitteln kann, welches Ersatzteil das richtige ist. Auf der Reparatur- und Wartungsseite brauchen wir auch die Ausstattung. Für ein Auto mit Navi kann die Reparatur anders sein als ohne. Und für eine A-Klasse gibt es – je nach Ausstattung – 116 verschiedene Wartungsvarianten."