Die Autozulieferer nutzen den Hochlauf der Elektromobilität für ihr Geschäftswachstum. Sie entwickeln neue Technologien für Batteriesysteme und die Brennstoffzelle. Mancher wagt sich dabei an ganz Neues heran.
Der Filterspezialist Mann + Hummel etwa gab gerade bekannt, mit CMBlu Energy großtechnische Batteriespeichern, die auf pflanzlichen Rohstoff basieren, entwickeln zu wollen. Ziel sei es, den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos zu unterstützen und eine nachhaltige und günstige Speichertechnologie anzubieten.
Etwas "klassischer" geht es beim Dichtungsspezialisten ElringKlinger zu. Auch er sucht sein Glück in der E-Mobilität. Noch macht der Bereich E-Mobility ein Prozent des Konzernumsatzes von fast 1,7 Milliarden Euro aus. „Das ist zugegebenermaßen nicht besonders viel, deckt sich aber mit dem Anteil von Elektrofahrzeugen am globalen Markt“, sagt Vorstandschef Stefan Wolf.
Da Wolf den Produktmix stärker auf die Stromer ausrichtet, „wird auch unser Umsatzanteil signifikant wachsen. Ziel ist es, im Jahr 2030 mehr als 25 Prozent unseres Umsatzes mit den Bereichen E-Mobility und Strukturleichtbau zu erzielen“, so Wolf.
ElringKlinger fährt bei der E-Mobilität mehrgleisig. „Zum einen entwickeln und fertigen wir kundenspezifische Batteriemodule sowie ein ElringKlinger-spezifisches Standardmodul, das in erheblichen Stückzahlen produziert und an unterschiedliche Kunden vermarktet wird.“ (Lesen Sie dazu: So will ElringKlinger den Wandel schaffen)
Zum anderen verfüge das Unternehmen über Systemkompetenz, wie sich beim Elektro-Start-up Sono Motors zeigt. Für dessen Solarfahrzeug Sion liefert ElringKlinger ein komplettes Batteriesystem.
Wenn Wolf den Produktmix der Zukunft vor Augen hat, geht es ihm nicht nur um batteriebetriebene Stromer. Er hofft auch auf die Brennstoffzelle. „Der Brennstoffzellenmarkt wird nach der ersten Hochlaufphase spätestens zwischen 2025 und 2030 richtig anziehen. Dies kommt uns entgegen“, sagt Wolf.