Ein SUV soll Seat beflügeln

Barcelona. Jetzt hat das Warten auch für Seat ein Ende: Als beinahe letzte Marke im VW-Konzern reiten die Spanier nun ebenfalls auf der SUV-Welle und bringen dafür im Juli zu Preisen ab 19.900 Euro den lang ersehnten Ateca an den Start.

Der südländische Vetter des VW Tiguan soll zur dritten tragenden Säule neben Ibiza und Leon im Modellportfolio werden und so das Comeback der Marke beschleunigen, sagt Seat-Chef Luca de Meo. Er nennt den Geländewagen einen „wichtigen Baustein unserer neuen Markenstrategie für nachhaltige, langfristige Profitabilität“. Der Ateca soll aber auch das Image stärken und die Wahrnehmung der Marke ändern: „Wir müssen den Leuten endlich beweisen, dass wir viel mehr können, als man uns zugetraut hat.“

Dabei setzten die Spanier nicht allein auf Komponenten aus dem Konzernregal. Zwar bedient sich der 4,36 Meter lange Ateca aus dem Modularen Querbaukasten und kommt mit vier bekannten Motoren vom 115-PS-Benziner bis zum 190-PS-Diesel, doch das eigenständige Design ist leidenschaftlicher als bei VW oder Audi.

Die Raumausnutzung feiert Entwicklungschef Matthias Rabe als die beste im Segment, und beim Infotainment geht Seat ganz eigene Wege: Wer das „FullLink“-System ordert, kann nicht nur sein Smartphone auf dem Display spiegeln und spezielle Apps ins Auto laden, er kann auch Gesten programmieren, mit denen sich individuelle Funktionen über den Touchscreen direkt ansteuern lassen.

Obwohl Seat das Feld von hinten aufrollen muss und die Auswahl bei den kompakten SUVs größer ist als in jedem anderen Segment, melden die Spanier ein reges Interesse an dem Nachzügler: Allein in Deutschland gibt es bereits 5000 Vorbestellungen, und im Online-Konfigurator haben sich den Wagen schon mehr als 270.000 Interessenten angeschaut.

Das macht Seat Mut für die weitere Modellplanung. „Der Ateca markiert den Start der größten Produktoffensive, die Seat je erlebt hat“, sagt de Meo. Er verspricht: „Unser erstes wird nicht auch schon unser letztes SUV sein.“