Ex-VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch will seine Anteile an der Porsche SE an die Familien Porsche und Piëch verkaufen und dem Wolfsburger Autobauer Volkswagen damit endgültig den Rücken kehren. Piëch hält 14,7 Prozent der Stammaktien an der Porsche SE, die wiederum über 52 Prozent der Stimmrechte am VW-Konzern verfügt. Darüber verhandelt er mit den Familien Porsche und Piëch, wie die Porsche SE mitteilte. Der „Spiegel“ hatte zuerst darüber berichtet.
Piëchs Paukenschlag beeindruckt: „Eine Wahnsinns-Ära geht zu Ende“, sagte Jürgen Pieper, Auto-Analyst des Bankhauses Metzler, der Automobilwoche. Von dem Anteilsverkauf erwartet er sich mehr Ruhe bei VW, „nicht absolut, aber was diese eine spezielle Person betrifft“.
Auch wenn die Anteile bei den beiden Eignerfamilien bleiben, rechnet Pieper mit Änderungen im Machtgefüge: „Die Porsches und Piëchs werden versuchen, die über all die Jahre recht fein austarierte Machtbalance zwischen den beiden Familienstämmen zu erhalten. Ferdinand Karl Piëch hatte seinen, den etwas schwächeren Arm, immer stärker wirken lassen, als dieser wirklich war“, sagte Pieper und fügte hinzu: „Das dürfte sich allmählich zugunsten der Porsches verschieben.“