Um beim Transformationsprozess nicht abgehängt zu werden und um Kosten zu sparen, setzen viele Zulieferer auf Kooperationen. Stark umworben ist der US-Chipanbieter Nvidia. Egal ob der Kartendienst Here, Bosch, Continental oder ZF – kaum ein Zulieferer, der beim autonomen Fahren auf Nvidias Drive-Plattform verzichten will.
Ein wahrer Kampf ist auch um die besten Start-ups entbrannt. So eröffnet ZF nach dem Standort im kalifornischen Silicon Valley im April einen weiteren Innovations-Hub in Hyderabad, um sich mit der indischen Gründerszene zu vernetzen. Bis 2020 wird dort eine Kapazität von 2500 Ingenieuren aufgebaut. Drei Viertel von ihnen sollen an neuer Software arbeiten. Langfristig sollen alle klassischen ZF-Produkte aus dem Getriebe- und Fahrwerksbereich von der digitalen Vernetzung profitieren.
Zudem ist das Friedrichshafener Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit dem Digital Accelerator „Plug and Play“ eingegangen. Die Zusammenarbeit ermöglicht es Start-ups, sich mit den Ideen und Möglichkeiten von ZF zu verknüpfen. Auch etablierte Konzerne wie das IT-Unternehmen IBM oder der Soft- und Hardwarehersteller Microsoft sind dort eingebunden.
Bei Continental ist das Partnerschaftsprinzip ebenfalls von zentraler Bedeutung. Der Zulieferer will vor allem vom automatisierten Fahren profitieren. Der Weltmarkt für solche Technologien soll 2025 rund 35 Milliarden Euro betragen. Conti sieht darin ein zusätzliches Geschäftspotenzial im Bereich des assistierten und automatisierten Fahrens. „Unser digitaler Umsatz mit Elektronik, Software und Sensoren wird damit deutlich weiter wachsen“, ist Vorstandschef Elmar Degenhart überzeugt.
Derzeit beläuft sich der Anteil aus Elektronik und Software am Geschäft der drei Conti-Automotive-Divisionen auf 60 Prozent und soll in den kommenden Jahren auf 70 Prozent steigen. Ein Anteil, von dem viele Zulieferer bislang nur träumen können.
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