München. Im Jahr 2012 war das Portal mit Diensten wie etwa einem elektronischen Serviceheft gestartet. Seit dem Frühjahr bietet es die Möglichkeit, Werkstattleistungen zu Festpreisen direkt zu buchen. Man könnte auch sagen: Seither macht Drivelog ernst. Inzwischen sind 8000 Werkstätten bei Drivelog registriert, 2500 davon beteiligen sich am Sofortpreiskalkulator. Der wurde von Kunden bisher 370.000-mal genutzt. Wie oft daraufhin auch Werkstattleistungen gebucht wurden, verrät Drivelog allerdings nicht. Doch auch bei der Zahl der registrierten Nutzer hat das Portal einen kräftigen Sprung nach vorn gemacht – von 100.000 zu Jahresbeginn auf 350.000. Hier kommt Drivelog zugute, dass es mehr sein will als ein reines Werkstatt-Buchungsportal. Antti Wolk von Wolk After Sales Experts lobt diesen „ganzheitlichen Ansatz“ als eine der Stärken des Portals. Denn so werde den Nutzern ein größerer Mehrwert geboten. 2014 sei auf jeden Fall ein erfolgreiches Jahr für die Bosch- Tochter gewesen, sagt Wolk. Es gebe zwei weitere Dinge, die Drivelog helfen: Allen voran sei das die Tatsache, dass Marktführer AutoScout24 bei seinem Werkstattportal auf die Bremse tritt. Zwar hat das Münchner Unternehmen inzwischen Aussagen, dass das Portal verkauft oder eingestellt werden soll, abgemildert. Und auch der ursprünglich verkündete komplette Investitionsstopp ist ein Stück weit aufgeweicht. Doch mit Minimalinvestitionen und einem Unternehmen im Rücken, das sich auf andere Bereiche konzentriert, droht AutoScout24 seine bisher führende Position mit den meisten am Sofortpreiskalkulator teilnehmenden Werkstätten einzubüßen. Der heißeste Kandidat für die Thronfolge ist dabei zweifellos Drivelog. Der andere Faktor, der für Drivelog spricht, ist, dass das Unternehmen bereits Anfang 2015 einen Stecker für die OBD-2- Buchse anbieten will, der sich mit dem Smartphone der Nutzer verbinden kann. So soll unter anderem ein Funktionscheck fürs Auto möglich werden. Die Geschwindigkeit, mit der Drivelog dieses Angebot entwickelt habe, sei erstaunlich, sagt Wolk. Wenn der Dongle genügend Nutzen und zudem eine spielerische Komponente biete, werde er angenommen werden, glaubt der Aftersales-Experte. Weil der Dongle Fehlercodes ausliest, erweitert er auch die Bandbreite der möglichen Festpreisbuchungen, die bisher auf wenige, auch von Laien eindeutig erkennbare Arbeiten beschränkt war. Ein breiteres Portfolio dürfte weitere Werkstätten locken und der Dongle die Kunden binden. Auch 2015 könnte ein gutes Jahr für Drivelog werden.
Top Service 2014
Drivelog rollt den Portalmarkt auf
2014 war ein gutes Jahr für Drivelog. So sahen das auch die Leser der Automobilwoche, die die Bosch-Tochter mit 37,3 Prozent der Stimmen zum Aufsteiger des Jahres im Servicebereich wählten. Eine Entscheidung, die sich gut nachvollziehen lässt, denn Drivelog schickt sich an, die Führungsposition auf dem Markt der Werkstattportale zu übernehmen.