Für die Dirkes-Kunden kam der Schock Mitte des Jahres: Der Traditionshändler und Mehrmarkenpionier – 2020 wäre das Autohaus 100 geworden – meldete im Juni Insolvenz an. "Wir gehen von mindestens 150 geschädigten Kunden aus", sagte Insolvenzverwalter Jens Schmidt. Wie hoch die Summe der Vorauszahlungen insgesamt ist, könne er aber noch nicht final abschätzen. "Nicht alle geschädigten Kunden haben ihre Forderungen zur Insolvenztabelle angemeldet."
Nach Angaben von Rolf Bodewig, Gründer der Facebook-Gruppe "Dirkes Opfer", sind allein 50Kunden mit einer Schadenshöhe von über einer Million Euro von Dirkes' Pleite betroffen.
Mittlerweile haben die Hersteller Mitsubishi, Nissan und Citroën den Kunden die Auslieferung der Fahrzeuge trotz Händlerinsolvenz zugesagt. Die Käufer von Fiat- und Suzuki-Modellen dagegen warten immer noch auf Entwarnung. "Besonders ärgert mich, dass sich Fiat überhaupt nicht äußert", sagt Bodewig. Der Betreiber einer freien Werkstatt muss selbst knapp 17.000 Euro für einen Fiat Tipo in den Wind schreiben, weil die Fiat-Bank das Auto nach der Insolvenz einkassierte und aus der Insolvenzmasse nichts mehr zu erwarten ist.