Die Tops und Flops des Konstrukteurs Piëch

Viele von Piëchs Ideen prägten die Autowelt. Schon als Entwicklungschef bei Audi (ab 1974) trug er maßgeblich dazu bei, die Marke von ihrem Spießer-Image zu befreien und in die Premiumliga zu führen. Etwa durch den Audi 100 C2 (Typ 43) mit Fünfzylindermotor, später den ersten Audi Quattro, dessen Allradantrieb ursprünglich aus dem VW Iltis stammte.

Auch die TDI-Motoren, der Aluminium-Spaceframe und vollverzinkte Ganzstahlkarosserien, die Piëch bei Audi einführte, lösten den Slogan „Vorsprung durch Technik“, mit dem Audi seit 1971 warb, immer wieder von Neuem ein. Ausdruck des neuen ­Audi-Selbstbewusstseins war von 1988 an das erste Oberklassemodell der Marke, der Audi V8.

Bei VW übernahm Piëch 1993 den Vorstandsvorsitz und führte das kriselnde Unternehmen auf einen stabilen Wachstumskurs. Der Umschwung kam mit den unter seiner Führung entwickelten Passat B5 (Debüt 1996) und Golf IV (Debüt 1997).

Zudem erweiterte er das zuvor schmale Modellangebot von VW mit den Typen Sharan (1995) und Touran (2003) um Vans sowie mit dem Touareg (2002) um ein SUV. Letzteres wurde im ­Verbund mit dem Audi Q7 und dem Porsche Cayenne ein Dreifacherfolg. Der VW Beetle (1997) wiederum galt als Schlüsselmodell, um auf dem US-Markt eine Rolle zu spielen.

Es gab auch Flops unter Piëchs Leitung. Der Drei-Liter-Lupo kam 1999 zu früh auf den Markt und war zu teuer (27.381 Mark). Dem Oberklassemodell Phaeton fehlten Eleganz, Image – und Käufer.