Der Zulieferer ZF Friedrichshafen hat sich mit einem erwarteten Umsatz von 37 Milliarden Euro im laufenden Jahr im Kreis der weltgrößten Zulieferer fest etabliert. Das Portfolio des Unternehmens geht spätestens seit dem Zukauf des US-Zulieferers TRW im Jahr 2015 weit über das traditionelle Angebot von Antriebs- und Fahrwerktechnik hinaus.
Vorstandschef Wolf-Henning Scheider, der den Konzern seit Februar 2018 leitet, positioniert ZF vor allem in den Bereichen autonomes Fahren und Elektromobilität. Und er ist bereit, dafür viel Geld in die Hand zu nehmen.
So will Scheider in den nächsten fünf Jahren zwölf Milliarden Euro in die beiden Zukunftsthemen stecken. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind mittlerweile auf fast sieben Prozent vom Umsatz gestiegen. Profitieren sollen davon neben den Trendthemen auch die konventionellen Bereiche Fahrwerk-, Getriebe- und Sicherheitstechnik.Geld für weitere Zukäufe wäre vorhanden. Denn der TRW-Zukauf ist gut verdaut worden. Der Schuldenabbau ging schneller voran als ursprünglich erwartet. Mittlerweile sind nahezu zwei Drittel der Verbindlichkeiten von zwölf Milliarden Euro abgetragen.
Doch neben Akquisitionen forciert der Konzern auch Partnerschaften. Zum einen arbeitet ZF mit Zulieferern wie Faurecia oder Hella zusammen. Zum anderen betreibt das Stiftungsunternehmen auch Kooperationen mit neuen Playern im Automotive-Geschäft wie dem US-Unternehmen Nvidia oder der Intel-Tochter Mobileye, um Produkte für das autonome Fahren anbieten zu können.
Nvidia ist ZF-Partner für eine Fahrzeugplattform mit künstlicher Intelligenz. Mobileye und ZF konzentrieren sich auf Entwicklungen im Bereich der Kameratechnologie. Weitere Partnerschaften werden sicher folgen.