Allmählich wächst die Auswahl an Elektroautos – zu Preisen von 75.000 Euro oder mehr. Denn so viel kosten Audi e-tron Quattro, Jaguar I-Pace oder Mercedes EQC. „Als Premiumangebote funktionieren Elektroautos. Kleine Modelle jedoch haben bei Wertschöpfung und Deckungsbeiträgen grundsätzlich ein Problem“, sagt Stefan Reindl, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA) an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen.
Offenbar weicht diese Gewissheit aber gerade auf, denn auf dem Auto-Salon in Genf präsentieren etliche Hersteller neue Elektromodelle oder seriennahe E-Studien, die als Klein- oder Kompaktwagen positioniert sind. Kann das ökonomisch gut gehen? Reindl: „Natürlich lässt sich auch mit kleineren Autos Geld verdienen, doch dazu muss man langfristig planen und benötigt eine hohe Absatzmenge, um den Break-even zu erreichen.“
Damit planen immer mehr Hersteller. Audi etwa zeigt in Genf ein e-tron-Modell in A1-Größe, Honda stellt den Prototyp des Urban EV vor, VW feiert die Weltpremiere des ID Buggy, der auf dem modularen E-Antriebsbaukasten MEB basiert und der ausdrücklich auch Start-ups für eigene Kreationen zur Verfügung stehen soll.
Außerdem präsentiert Peugeot die neue Kleinwagenbaureihe 208 parallel als Benziner und mit E-Antrieb, Citroën zeigt die Mikro-E-Studie Ami One, Nissan das Kompaktauto Leaf mit neuen, leistungsfähigeren Akkus und dieElektromarke Polestar das Modell 2. Letzterer ist zwar ein Mittelklasse-Stromer mit 500 Kilometer Reichweite und erst zu einem Preis ab 59.900 Euro zu haben, doch auch dieses Auto belegt die neue Elektro-Vielfalt.