Die Umwälzungen in der Automobilindustrie zwingen die Unternehmen in immer mehr Netzwerke und bisher undenkbare Kooperationen. Hohe Entwicklungskosten und -risiken bei Elektromobilität und autonomem Fahren, dazu neue Geschäftsmodelle, die Kompetenzen aus unterschiedlichen Feldern erfordern – und das alles unter großem Zeitdruck.
Gerade von den großen Akteuren werden fast täglich Allianzen bekannt gegeben. Jüngst etwa die Gespräche zwischen Fiat Chrysler und Renault zur Fusion der beiden Automobilhersteller.
Dabei steht die Entwicklung noch am Anfang. Bislang investiert nur jedes fünfte Unternehmen der Automobilbranche (19 Prozent) in Kooperationen. Bereits 2021 wollen sich 44 Prozent in Partnerschaften, Konsortien und offenen Ökosystemen engagieren. Das ergab eine Studie von Sopra Steria Consulting. Unter den Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern investieren schon 30 Prozent in Kooperationen, in drei Jahren sollen es 61 Prozent sein.
Wenn weder Zeit noch Geld vorhanden sind, um alles selbst zu entwickeln, ist Zusammenarbeit auch mit Wettbewerbern oft der beste Weg. Freund und Feind -verschmelzen zu Frenemies.
Das erste große Beispiel war der Kauf des Kartendiensts Here durch Audi, BMW und Daimler. Später folgte die Zusammenarbeit von Volkswagen und Ford bei leichten Nutzfahrzeugen, die auf das autonome Fahren ausgedehnt wurde.