München. Im Dreiklang der größten Auto-Absatzmärkte haben die USA neben Europa und China seit jeher ihren festen Platz. Auch wenn China inzwischen für fast alle Hersteller zur wichtigsten Region avanciert ist, so gilt Nordamerika, wo die Kunden besonders gerne zu den Luxuskarossen und großen SUVs greifen, als Garant für satte Gewinne. Seit der Krise in den Jahren 2008/09 ging es dort stetig bergauf. Gerade Premiumhersteller wie Audi, BMW und Mercedes konnten überdurchschnittlich Marktanteile gewinnen und eilten von Rekord zu Rekord. Doch die Anzeichen mehren sich, dass die fetten Jahre in den USA bald vorbei sein könnten.
Zwar geht der Händlerverband NADA in seiner Prognose davon aus, dass auch 2016 mit 17,7 Millionen verkauften Autos ein weiteres Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr möglich ist. "Aber dies ist nur deshalb der Fall, weil die Händler die Kunden mit Rabatten in die Showrooms locken", erläutert NADA-Chefökonom Steven Szakaly. "Die große Sorge ist nun, dass bereits Käufe kommender Jahre vorgezogen werden." Viele Hersteller hätten ihre Produktionskapazitäten in den vergangenen Jahren erhöht, die Händler würden nun auf vollen Lagerbeständen sitzen. 2017 droht demnach erstmals wieder ein Absatz-Rückgang.