Der Ridepooling-Anbieter CleverShuttle ist ganz auf jung gebliebene Großstadt-Bewohner zugeschnitten. Die deutsche Alternative zu Uber hat eine Besonderheit: Sie nutzt ausschließlich Elektroautos und Wasserstoff-Fahrzeuge.
Seit September 2018 gehört das Berliner Start-up mehrheitlich zur Deutschen Bahn. Bahnchef Richard Lutz will damit sein Mobilitätsangebot so breit aufstellen, dass sich künftig niemand mehr in Deutschland ohne Kontakt mit der Bahn bewegen kann.
Mit CleverShuttle ist Lutz ein cleverer Schachzug gelungen. In Großstädten wie Leipzig, Berlin, Hamburg, München und Stuttgart sind die grün aufgestellten Carsharing-Spezialisten schon zu einer ernsten Alternative für viele Taxi-Kunden geworden. Die Kunden sparen manchmal bis zu 50 Prozent im Vergleich zu einer klassischen Taxifahrt.
Das bringt die Taxiunternehmen in Aufruhr. In Hamburg waren Klagen gegen das Berliner Start-up anhängig. Anfang Mai erst stoppte das Verwaltungsgericht den Versuch, einen Probebetrieb bis Febraur 2020 zu stoppen.
Gegründet wurde CleverShuttle 2014 von Bruno Ginnuth, heute CEO des Unternehmens, sowie seinen Schulfreunden Jan Hofmann und Slava Tschurilin als App-basierter Mobilitäts-Organisierer. „Ich will von A nach B reisen, ohne drei verschiedene Apps nutzen zu müssen," sagte Ginnuth 2016 auf der Start-up Session des Automobilwoche Kongress.Seit der Gründung sind gut zwei Millionen Fahrgäste bei CleverShuttle eingestiegen, womit sich die Berliner als Marktführer in dem noch kleinen Segment fühlen können. Der Dienstleister ist in sieben Städten aktiv,inzwischen sind nach neuen Angaben des Unternehmens mehr als 1200 angestellt und im Einsatz sind mittlerweile 300 Elektrofahrzeuge, davon 55 Wasserstoff-Autos: CleverShuttle betreibt damit die größte Flotte an Toyota-Mirai-Limousinen weltweit.
(Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes war aufgrund früherer Angaben des Unternehmens noch von gut 500 Fahrern, 120 Elektrofahrzeugen und einer Milllion Fahrgäste die Rede).
Dieser Text ist Teil der Serie 100 Digital Leaders Automotive:
Hier stellt die Redaktion der Automobilwoche mit Unterstützung der Unternehmensberatung PwC insgesamt 100 Top-Unternehmen vor, die bei der Digitalisierung der Automobilbranche eine führende Rolle spielen.
Dieser Artikel ist Teil der vierten Folge, in der Unternehmen präsentiert werden, die bei neuen Mobilitätsdiensten die Nase vorn haben.
Zur Gesamtübersicht aller 100 Unternehmen (wird fortlaufend ergänzt):
