PSA-Europa-Chef Maxime Picat ist die Nummer zwei beim französischen Autokonzern und wird eine führende Rolle einnehmen, wenn es zu einer Fusion mit dem italo-amerikanischen Konkurrenten Fiat Chrysler Automobiles (FCA) kommt.
Herr Picat, das größte Problem eines fusionierten Konzerns aus PSA und FCA sind Überkapazitäten. Wie bekommen Sie sie in den Griff?
Das ist Ihre Sicht. Wir haben dazu angekündigt: rund 3,7 Milliarden Euro geschätzte jährliche Run-Rate-Synergien – ohne jegliche Werksschließung–, die aus der Transaktion entstehen würden.
Dennoch, stellt die Fusion nicht die jüngsten Standort- und Produktionsentscheidungen bei PSA und damit auch bei Opel infrage?
Wir beteiligen uns nicht an solchen Spekulationen. Wir werden zu gegebener Zeit im Laufe des Prozesses ein Update geben. Fakt ist: Die Aufstellung der Groupe PSA ist bereits heute sehr ausgewogen. Und bestehende Vereinbarungen behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit.
In einem fusionierten Unternehmen wären nach heutigem Stand 13 Marken vereint. Müssen die Marken dann stärker voneinander differenziert werden?
Ich kann natürlich nur über die Marken der Groupe PSA sprechen. Wir haben jede Marke klar positioniert, und Opel ist die einzige deutsche Marke. Um die Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen, haben wir sechs Marken mit jeweils starker Identität.
Welchen positiven Beitrag könnte FCA in technologischer Hinsicht in ein gemeinsames Unternehmen einbringen?
Das ist ein laufender Prozess, und wir können uns gegenwärtig nicht darüber hinaus äußern, was wir bereits am 31. Oktober veröffentlicht haben.
Fiat-Chef Mike Manley hat jüngst angekündigt, das A-Segment komplett auszulisten. Wird das auch bei PSA geschehen?
Ich kann selbstverständlich nur über die Groupe PSA sprechen. Generell ist es für alle Automobilhersteller sehr schwierig, das Geschäft im A-Segment profitabel zu betreiben. Abgesehen davon ist es kein Wachstumssegment. Bei der Groupe PSA haben wir in diesem Zusammenhang nichts anzukündigen.
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