„Insgesamt dominieren in den Flottenmärkten meist heimische Marken – oder Marken die als heimisch angesehen werden“, sagt Kibies. „Das gilt im Vereinigten Königreich beispielsweise für Ford und Opel/Vauxhall, die dort die ersten beiden Plätze einnehmen.“ Seat könne dagegen in Spanien kaum vom Heimvorteil profitieren. Offenbar werde Seat als Teil des VW-Konzerns wahrgenommen.
Die Dominanz der heimischen Fabrikate sei im Flottenbereich stärker ausgeprägt als im Privatmarkt „Zum einen haben die Hersteller in ihren Heimatmärkten schon sehr lange eine eigene Präsenz und entsprechende Strukturen für das Flottengeschäft aufgebaut, zum anderen spielt Image bei Firmenflotten oft noch eine größere Rolle, sodass sich die Firmen teilweise überlegen müssen, wie es bei den Kunden ankommt, wenn sie mit einem ausländischen Fabrikat vorfahren. Privatkunden ist das dagegen oft weniger wichtig“, sagt Kibies.
Insgesamt wird der Flottenmarkt breiter. 2009 machten die Top-10-Marken in den fünf großen EU-Ländern noch 79,8 Prozent der Flottenzulassungen aus. Inzwischen sind es nur noch 71,5 Prozent. „Die Märkte werden breiter und auch die Marken, die weiter unten im Ranking kommen, nehmen an Bedeutung zu“, so der Dataforce-Experte. Einer der Gründe sei das Wachstum des Flottenmarkts. Das mache es auch für kleinere Marken interessant, die notwendigen Strukturen aufzubauen. Zudem könnten kleinere Marken auch beim Leasing inzwischen immer besser mithalten, weil sie ihr Restwertmanagement optimiert hätten und über eigene Banken oder Partner verfügten.
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